Hintergrund

der Studie.

Die aktuelle Studie der EBU (Europäische Rundfunkunion)zeigt, dass Radio unter allen klassischen Medien europaweit das höchste Vertrauen in der Bevölkerung genießt. Besonders hoch ist das Vertrauen in Radio in Deutschland. Im Zeitalter der Medienflut ist Vertrauen ein wichtiger Faktor in der Beziehung zwischen den Medien und ihrem Publikum. Die Messung des Vertrauens ist daher von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf das Mediensystem im Allgemeinen sowie Medienunternehmen und ihrenProdukten gegenüber zu verfolgen.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Nachfolgend werden die für das Medium Radio und für die deutsche Medienlandschaft  wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst:

  • Ein Vergleich mit dem Vertrauen der Bürger:innen in andere Institutionen rückt das Vertrauen in die Medien in die richtige Perspektive: Während das Vertrauen in die Medien auf den ersten Blick gering erscheinen mag, zeigt ein Vergleich, dass den klassischen Medien ein höheres Vertrauen entgegengebracht wird als politischen Institutionen.
  • Von den gemessenen Institutionen vertrauen die EU-Bürger:innen nur der Armee und der Polizei ihres Landes mehr als dem Radio. Das Fernsehen ist mit der Europäischen Union gleichauf.
  • Das Internet schneidet etwas besser ab als nationale Regierungen und Parlamente, während nur politischen Parteien noch weniger Vertrauen entgegengebracht wird als sozialen Netzwerken.
  •  Das Radio schneidet in 26 der 37 Länder, die in der Eurobarometer-Umfrage erfasst wurden, am besten ab (70 %).
  • Das Fernsehen genießt in fünf Ländern das größte Vertrauen (14 %): Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Island, Montenegro und Nordmazedonien.
  • Dem Internet wird in Griechenland, Ungarn, Polen, Serbien und der Türkei am meisten vertraut, die geschriebene Presse schneidet nur in Albanien am besten ab.
  • Nirgendwo auf dem Kontinent sind die sozialen Netzwerke das vertrauenswürdigste Medium
  • 66 % der Menschen in Deutschland vertrauen Radio – weit vor den anderen klassischen Leitmedien.
  • Nur 17 % der Menschen in Deutschland vetrauen den Sozialen Medien.
  •  Das Radio ist das Medium, dem die EU-Bürger am meisten vertrauen: 56 % der Bevölkerung vertrauen ihm.
  • Jeweils fast die Hälfte der EU-Bürger vertraut dem Fernsehen und der gedruckten Presse. Der Anteil derjenigen, die diesen beiden Medienarten vertrauen, ist also etwas höher als der Anteil derjenigen, die ihnen eher nicht vertrauen. 
  • Das Internet und insbesondere die sozialen Online-Netzwerke sind auf EU-Ebene die Medien, denen am wenigsten vertraut wird. Weniger als ein Viertel der EU-Bürger vertraut sozialen Netzwerken, gegenüber 35 %, die dem Internet vertrauen.

Definitionen und Daten-erhebung.

Was ist Vertrauen?

  • Vertrauen ist die Wahrnehmung einer Person in Bezug auf die Zuverlässigkeit anderer Personen und Institutionen und das Ergebnis sozioökonomischer Bedingungen, Bildung und langjähriger Wahrnehmungen.
  • Medienorganisationen können das Vertrauen mittel- und langfristig steigern, indem sie sich für Glaubwürdigkeit und Authentizität einsetzen.
  • Die Ergebnisse werden jedoch nicht nur von ihren Leistungen und Werten abhängen, sondern auch von externen Faktoren, die sich der Kontrolle der Organisationen entziehen, wie z. B. kulturelle oder wirtschaftliche Faktoren.
  • In Organisationen mit erheblicher gesellschaftlicher Relevanz, wie z. B. in öffentlich-rechtlichen Medien, ist Vertrauen auch mit sozialer Verantwortung verbunden.

Wie wird es gemessen?

Es gibt mehrere jährliche Studien, die den Grad des Vertrauens in die Medien messen. Für diesen Bericht wurden die Ergebnisse des Standard-Eurobarometers verwendet.
Dabei handelt es sich um:

  • Eine Meinungsumfrage der Europäischen Kommission, die derzeit von Kantar durchgeführt wird.
  • Es handelt sich um eine Analyse der öffentlichen Meinung zu einer Reihe von Themen, z.B. zum Image der Europäischen Union, zur wirtschaftlichen Lage oder zu den wichtigsten Anliegen der Bürger:innen.
  • Die zweimal jährlich erscheinende Herbstausgabe enthält Untersuchungen zum Vertrauen in die Medien und andere Institutionen.
  • Jede Ausgabe basiert auf etwa 1.000 persönlichen Interviews in 33 Ländern (EU-Staaten sowie Beitritts- und Kandidatenländer), wobei die Befragten mindestens 15 Jahre alt sind. Die 94. Ausgabe, die diesem Bericht zugrunde liegt, konnte jedoch aufgrund der COVID-19-Sanitärkrise nicht in allen erfassten Ländern persönlich durchgeführt werden. Stattdessen wurden in einer Reihe von Ländern Online-Interviews durchgeführt. Daher müssen die Jahres- oder Langzeitvergleiche, die im diesjährigen Bericht angestellt werden, wegen möglicher Einschränkungen aufgrund der veränderten Stichprobenziehung vorsichtig interpretiert werden.

Methodik.

Die 96. Ausgabe wurde im Januar-Februar 2022 in den 27 EU-Mitgliedstaaten, den fünf Kandidatenländern Albanien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und der Türkei sowie im Vereinigten Königreich, Bosnien-Herzegowina, Island, Norwegen und der Schweiz durchgeführt.

Die Frage, die in der Eurobarometer-Umfrage gestellt wird, lautet: “Wie viel Vertrauen haben Sie in bestimmte Medien? Vertrauen Sie jedem der folgenden Medien eher oder eher nicht? Die Befragten können auch mit ‘weiß nicht’ antworten. Bei den Erhebungselementen zu dieser Frage handelt es sich um Radio, Fernsehen, Printmedien, Internet und soziale Online-Netzwerke.
Für die Zahlen zum Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Nachrichten wurden Zahlen aus einer Flash Eurobarometer Survey aus dem Jahr 2022 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten verwendet.

Pressekontakt

Radiozentrale
Juliane Henze
Tel.: +49 (0)30 / 32 51 21 60
E-Mail: presse@radiozentrale.de
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Kirsten Schade
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