ma 2020 Audio I: Radio gehört bei den Menschen zum Tagesprogramm.

Frankfurt a. M. / Berlin, 1. April 2020

Radio ist in seiner Reichweitenentwicklung konstant auf hohem Niveau. Dies zeigt die Auswertung der ma 2020 Audio I und bezieht sich auf Daten, die vor der Corona-Pandemie erhoben wurden. Der Analysezeitraum endete bereits Anfang Dezember 2019. Auffällig sind die hohen Steigerungsraten bei der DAB+-Nutzung (+34,4% bei der Tagesreichweite). Dies spiegelt die Entwicklung wider, dass die Verkaufszahlen der Geräte stark angestiegen sind und viele Autobauer DAB+ standardmäßig einbauen. In der Nutzung zeigt sich, dass die technischen Neuerungen eine männliche Domäne sind. Täglich nutzen doppelt so viele Männer wie im Vergleich zum Frauenanteil den Radioempfang via DAB+.

„Im Zuge der Digitalisierung verändern sich natürlich auch die Empfangswege. Entscheidend sind aber die Inhalte, die ausschlaggebend für die Radionutzung der Millionen Hörerinnen und Hörer sind. Diese Treue zu den lokalen, regionalen oder nationalen Programmen ist ein hohes Gut, das Radio auch in seiner Rolle als Werbemedium so interessant für den Markt macht. Denn Radio bietet den Menschen in all seinen Facetten einen echten Mehrwert, in dem auch die Werbebotschaften von Marken, die sich in Zeiten der Corona-Krise neu positionieren, ein besonderes Gehör finden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Konsumverhalten trotz Krise überwiegend stabil bleibt.“, erläutert Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale. „Aktuelle Zahlen belegen, dass die Radionutzung via Web im Zuge der Corona-Epidemie nochmals steigt, weil die Menschen sich neben gesicherten Informationen via Radio in Zeiten eines Kontaktverbots ein Stück Gemeinschaftsgefühl ins Haus holen und auch mal eine Auszeit von der turbulenten Nachrichtenlage suchen. Radio ist gerade in Krisenzeiten für Menschen unverzichtbar, weil sie über alle Altersgruppen hinweg dem Medium vertrauen.“

Eine minutengenaue Auswertung der Radionutzung via Web von 20 regionalen Radiosendern des Marktforschungsanbieters „RadioAnalyzer“ zeigt, dass Online-Radio seit Beginn der Krise ca. 22% mehr Hörer verzeichnet. Ein weiteres Ergebnis der Auswertung ist, dass nicht nur mehr, sondern auch später gehört wird. Denn in der Krise wird länger geschlafen, was die Folgen von Homeoffice oder Kurzarbeit widerspiegeln. Die Krisen-Primetime im Radio hat sich um 1-2 Stunden auf 9 Uhr verschoben.

Und dass Radio für Information und gezieltes Einschalten steht, zeigt das Beispiel der Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Söder am 20. März zur Ausgangsbeschränkung in Bayern. Die Streaming-Abrufe von zum Beispiel einem Sender aus Bayern stiegen um 170% im Vergleich zum Durchschnittswert zum Zeitpunkt der Rede massiv an.

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